Die Maaseiker Museen sammeln, bewahren, erforschen und präsentieren das historische Erbe der Maasregion in Belgisch-Limburg. Der Fokus liegt auf drei große Themen, die die Anordnung der Museumsräume und der Anordnung der Sammlungen folgen: Archäologie, Pharmazie und Kunst(religions)geschichte.
Die archäologische Sammlung
Die archäologischen Sammlungen stammen aus archäologischen Ausgrabungen oder sind Zufallsfunde, wie Töpferwaren, Steinwerkzeuge, Metallstifte, Holzformen... Einige dieser Sammlungen wurden vom ehemaligen archäologischen Dienst der Stadt Maaseik geborgen. Die Funde stammen aus der weiten Region des belgischen Maaslandes und desTals der Bosbeek (Kempener Hochebene) und datieren vom Mittelpaläolithikum (vor ca. 250.000 bis 35.000 Jahren) bis in die Neuzeit (16. bis 18. Jahrhundert). Die Maaseiker Museen verwalten mehr als 11.000 archäologische Objekte, von denen einige interessante Funde im Regionalen Archäologischen Museum präsentiert werden.
Einige wichtige archäologische Funde und Sammlungen stammen aus:
- dem merowingerzeitlichen Gräberfeld Ophoven
- der Ausgrabungsstätte “Maasmechelen-Mottekamp” mit Besiedlung vom Metallzeitalter bis zum frühen Mittelalter
- den römischen Gräberfeldern von Maaseik und von Geistingen
- der Ausgrabung von Kloosterbempden in der Nähe des ehemaligen Agnetenklosters in Maaseik
- der archäologischen Untersuchung der Häuser “Den Prince van Luyck” und “De Stadt Amsterdam”
Die industrielle Sammlung
Der Großteil dieser Sammlung besteht aus von Privatpersonen angebotenen Sammlungen und Objekten aus dem pharmazeutischen Bereich. Die Sammlung stammt größtenteils aus Maaseik oder der unmittelbaren Umgebung. Der Kern dieser Kollektion, die auch im Apothekenmuseum weitgehend dauerhaft zugänglich ist, stammt vom ehemaligen Maaseiker Apotheker G. Van Venckenray. Diese Kernsammlung wird durch Sammlungen aus Namen, Susteren, Valkenswaard und ein Apothekenlabor aus Tienen ergänzt. Zusammen mit den Möbeln der ehemaligen Apotheke auf dem Markt von Maaseik erzählen sie die Geschichte der Entwicklung der Pharmazie in den Niederen Landen (heutige Niederlande, Belgien und Luxemburg).
Ein Großteil der industriellen Sammlung ist zugänglich über Erfgoedplus und Europeana.
Die kunsthistorische Sammlung
Die kunsthistorische Sammlung hat ihren Ursprung vor allem in der Religionsgeschichte. Den Kern bildet der Schatz der Sankt-Katharinenkirche, der aus Aldeneik stammt und sich seit 1571 innerhalb der Stadtmauern von Maaseik befindet. Der Kirchenschatz umfasst Textilien, Reliquienbehälter, Handschriften (z.B. Codex Eyckensis), Urkunden und liturgisches Tafelsilber vom frühen Mittelalter (7.-8. Jahrhundert) bis ins 19. Jahrhundert. Der größte Teil dieser Sammlung, darunter zahlreiche Spitzenstücke des flämischen Kulturerbes, wird in der Krypta der Sankt-Katharinenkirche präsentiert. Auch das persönliche Inventar der Ursulinenschwestern, die von 1837 bis 1988 im ehemaligen Minoritenkloster in Maaseik lebten, sind Teil der kunsthistorischen Sammlung mit religiösem Hintergrund. Diese Kollektion befindet sich derzeit im Depot.
Einen besonderen Platz innerhalb der kunsthistorischen Sammlung nimmt die Elfenbeinsammlung ein, die auf eine Schenkung von J. Gielen zurückgeht. Die meisten dieser künstlerischen Elfenbeinarbeiten wurden von dem aus Maaseik stammenden Pieter Geuns (1736-1776), einem “wissenschaftlichen Magnetisten” und Werkzeugbauer für raffinierte Elfenbeinverarbeitung, hergestellt. Diese Sammlung war die erste Sammlung, um die herum in der Stadt Maaseik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Museumstätigkeit entstand. Die Elfenbeinkollektion kann im Regionalen Archäologischen Museum bewundert werden.
Die kunsthistorischen Sammlungen sind online über die Kulturerbe-Datenbänke Erfgoedinzicht, Erfgoedplus und Europeana zugänglich.
Schenkungen oder Leihgaben
Die Sammlungen der Maaseiker Museen werden gemäß einer wohlüberlegten Sammlungspolitik und den damit verbundenen Verfahren gesammelt und entsammelt. Schenkungen, Leihgaben oder Kaufangebote werden anhand verschiedener Kriterien bewertet. Haben Sie interessante Objekte oder Sammlungen, die die Geschichte der Maaseiker Museen unterstützen können? Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen an das Museumspersonal unter musea@maaseik.be.
An die Arbeit mit den Sammlungen
Die Maaseiker Museen sehen es als ihre Pflicht an, ihre Kollektionen bestmöglich für heutige und zukünftige Generationen zu bewahren. Dies erfordert die Aufbewahrung von Kulturerbesammlungen in der entsprechenden Umgebung, z.B. in einem angepassten Depot mit geeigneter Temperatur und Luftfeuchtigkeit oder Verpackung mit säurefreien Materialien. Im Schadensfall können die Maaseiker Museen Konservierungs- und Restaurierungsprojekte unterstützen. Ein Großteil der Arbeit “hinter den Kulissen” besteht darin, eine Bestandsaufnahme der Sammlungen zu machen, damit keine Informationen verloren gehen.
Das Ziel der Maaseiker Museen ist es, einem möglichst breiten Publikum den Genuss des Kulturerbes zu ermöglichen. Deshalb erschließen die Museen die Sammlungen in der Dauerausstellung, aber auch im Rahmen von Wechselausstellungen und Workshops. Die Kollektionen sind Gegenstand wissenschaftlicher Forschung, die von Museumsmitarbeitern oder externne Organisationen und Forschern durchgeführt wird. Auch die Ergebnisse dieser Recherchen werden den Besuchern sowohl im Museum als auch online zur Verfügung gestellt.